MITTWOCH, 8. NOVEMBER 2017, 15 UHR
Referent: Manfred Lietzow
Ort: 23669 Timmendorfer Strand, Poststraße, Mensa der Gemeinschaftsschule
Veranstalter: Seniorenbeirat Timmendorfer Strand
Kostenbeitrag: 5.00 Euro
Eine der schönsten alten deutschen Ostprovinzen stellt sich in der Landschaft des südlichen Ostpreußens im Ermland und Masuren dar, dem Land der 3.500 Seen, wovon der Spierdingsee bei Nikolaiken der größte ist, der Ordensburgen und ehem. Gutshöfe und Schlösser in einer lieblichen Hügellandschaft.
Mit dem PKW fuhr Manfred Lietzow mit seiner Frau im Herbst durch das südliche Ostpreußen mit dem Schwerpunkt, die historischen Stätten des I. Weltkrieges der Schlacht bei Tannenberg und den Schlachten zwischen den Masurischen Seen von 1914/15 zu besuchen. Dazu gehörte auch die preußische Boyen-Festung in Lötzen sowie Hohenstein, wo sich noch ein Löwe vom ehem. Reichsehrenmal Tannenberg befindet und die Weltkriegs I Soldatenfriedhöfe in Oschekau und Angerburg sowie Orte der Russeneinfälle zwischen Lyck, Johannesburg, Ortelsburg, Neidenburg u. Soldau im I. Weltkrieg.
Übernachtet wurde in einem Dorf beim Wallfahrtsort Heiligelinde, wo eine prachtvolle Orgel in der Barockkirche die Gläubigen und Touristen scharenweise begeistert. Vom Dorfe Rehstall wurde diese so geschichtsträchtige Gegend täglich erkundet. Am Ende der Reise standen ca. 3.600 km mehr auf dem Tacho. Heiligelinde liegt zwischen Rößel mit seiner alten Ordensburg, Sensburg und Rastenburg, wo nahebei die „Wolfschanze“, das ehem. „Führerhauptquartier“ besucht wurde und weiter am Mauersee das Schloss der Grafen v. Lehndorff in Steinort sowie die Bunker des OKH im Mauerwald. Eindrucksvoll sind noch heute die Burgen des Deutschen Ordens in Neidenburg, Heilsberg, Rhein, Barten und Rößel sowie in Allenstein, der Hauptstadt des Ermlandes, wo einst der weltberühmte Astronom und Domherr Nikolaus Kopernikus von 1516-24 als Landprobst wirkte.
Auf der Spurensuche nach Schippenbeil in der Nähe der heutigen russ. Grenze begegnet man den Schlössern in Döhnhoffstädt das zuletzt den Fürsten von Stollberg-Wernigerode gehörte, Sorquitten, einst im Besitz der Familie von Mirbach und Gallingen, wo sich auf dem Gut der ehem. Grafen v. Eulenburg heute wieder ein ansehnliches Pferdegestüt befindet.
Ein besonderes Erlebnis war der Besuch im Dorf Jäglack bei Drengfurt, dem Geburtsort von Arno Surminski, worüber er in seinem berühmten Buch „Jorkehnen“ seine traurige Kindheit, Flucht und Vertreibung aus Ostpreußen schildert. Mit Wehmut verlässt man dieses herrliche Land seiner Vorfahren, was einmal fast 800 Jahre zu Deutschland gehörte!
